Corona-Krise und Homeoffice drücken Büro-Preise

Die Corona-Krise könnte die Arbeitswelt nachhaltig umgestalten. Nicht nur durch wirtschaftliche Auswirkungen, sondern auch durch grundsätzliche Änderungen. Eine neue Hochrechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt jetzt, dass Preise und Mieten für Büros sinken könnten. Und das dauerhaft.

Der Grund: Arbeitnehmer dürften nun immer stärker darauf drängen, mehr im Homeoffice zu arbeiten. Die Arbeitgeber können dadurch Kosten sparen, so dass sie der Forderung mittelfristig wohl auch nachgeben werden. Das dürfte dann dazu führen, dass die Büromieten und -preise auch dann niedrig bleiben, wenn die Wirtschaft wieder in Schwung kommt.

Daten seit Beginn der 1990er-Jahre zeigen, dass die Märkte für gewerbliche Immobilien stark auf konjunkturelle Entwicklungen reagieren, weil die Mieten und Preise oft zwischen großen Vermietern und Unternehmen ausgehandelt werden. Unter den großen deutschen Städten ist der Effekt besonders stark in Berlin, hier könnten die Büromieten 2020 laut IW um ein Fünftel einbrechen, die Kaufpreise sogar um 35 Prozent. In Düsseldorf und München werden die Mieten wahrscheinlich um jeweils gut 15 Prozent sinken. In Stuttgart wird mit 9,5 Prozent der in Deutschland niedrigste Rückgang für die Büromieten erwartet, die Kaufpreise könnten um 28 Prozent zurückgehen.

Auch außerhalb Deutschlands ist von erheblichen Preisrückgängen auszugehen. Laut IW-Berechnungen werden die Büromieten in Paris, Wien, Lissabon und Mailand um jeweils circa ein Fünftel sinken.

Fotocredits: Institut der deutschen Wirtschaft
Quelle: GLP wid

(dpa)